EDU Schaffhausen Ausflug vom 14.04.2023

Jetzt ein Stück zartschmelzende, frische Schokolade: Weiss, braun oder schwarz, angereichert mit Nüssen, karamellisiert oder nature. Läuft auch Ihnen nun das Wasser im Mund zusammen?

 

Dieses Vorrecht hatten über 40 Personen am diesjährigen Ausflug der EDU Schaffhausen. Nachdem uns unsere Präsidentin, Doris Gasser, unter den Schutz Gottes gestellt hatte, führte uns unser routinierter Chauffeur Walter Schöpfer in einem komfortablen Rattin Car sicher ins Glarner Land. Sandra Schöpfer, welche die Reise zusammen mit ihrem Mann organisiert hatte, erklärte uns unterwegs den Ablauf des Tages und servierte uns anschliessend Kaffee und Weggli.

Kurz vor dem Walensee bogen wir rechts ab nach Bilten zum „House of Läderach“. Im grosszügigen Foyer prangte eine riesengrosse Kakaobohne - aus Schoggi natürlich! Sympathischer war mir die Dame, welche mit einem Tablett herumging und Schokolade vom Feinsten anbot.

Humorvoll wurden wir in 3 Gruppen aufgeteilt, und damit niemand vergass, zu welcher Gruppe er gehörte, erhielt jede Person einen farbigen Bändel mit einem „Trückli“ und einem Löffel daran. Die Leiterin lüftete schon bald das Geheimnis der beiden sonderbaren „Anhänger“. Das Stück Schokolade im Schächtelchen sage durch seine Farbe etwas aus, durch seine Oberfläche, durch den «Klack» beim Brechen, dann natürlich durch das zergehen lassen auf der Zunge und den Abgang. Für einen Weinkenner alles nichts Neues. In Filmen sowie in Wort und Bild wurde uns erklärt, wie Schokolade entsteht: Von der eindrücklichen Kakaoplantage über den Transport der getrockneten Kakaobohnen nach Rotterdam bis zu den blitzblanken Verarbeitungsmaschinen bei Läderach. Wir erfuhren aber auch, dass die Handarbeit bei Läderach eine sehr grosse Rolle spielt. Auch wir konnten unserer Kreativität freien Lauf lassen. So entstanden Herzen, Osterhasen usw., dekoriert nach eigenem Geschmack. Der erwähnte Löffel übrigens half uns, am „Schoggi-Brunnen“ die köstlichen flüssigen Schokoladesorten zu probieren. Aber auch zwischen den Stationen der Herstellung konnten wir probieren. Das eine Mal schmeckte die Probe bereits nach dem Endprodukt, das andere Mal war das «Probiererli» fürchterlich oder zumindest weit von feiner Schokolade entfernt. Am Schluss der Führung kam man automatisch im Shop vorbei, was viele von uns nutzten, ihren Schokoladebedarf zu decken 😊.

Es war ein gelungener Event, köstlich in jeder Hinsicht!

 

Nach den vielen süssen Naschereien freute man sich auf etwas „Währschaftes“. Dies erhielten wir im Hotel Restaurant Post in Sargans. Hier stiess auch Lisa Leisi zu uns. Sie ist Präsidentin der EDU St. Gallen. Sie brachte uns ihren Kanton sowie die Stellung der EDU in ihrer Heimat näher. Obwohl die EDU nicht in der Regierung vertreten ist, zeigt sie doch Präsenz und vertritt ihre Werte an verschiedenen Veranstaltungen. Wir freuen uns immer, wenn wir mit einer anderen Sektion Kontakte pflegen können.

 

Immer diese Hetzerei. Wie gerne hätte es sich dieser oder jener etwas Gemütlich gemacht in einem bequemen Sessel!!!

Doch es ging weiter zum Festungsmuseum Magletsch. Primäre Aufgabe der Festung Magletsch war die Bereitstellung von Artillerieunterstützung rheintalabwärts und rheintalaufwärts sowie in Richtung Feldkirch und Wildhaus. Manche Männer schienen die Gegend aus dem WK oder der RS zu kennen: „Früher stand dieses Haus nicht, weisst du noch?“ – „Ah - und hier das Restaurant Rössli!“ Und schon hielt unser Car und wir standen auf einmal vor einem grossen stählernen Tor, welches in den Berg führte. Hier konnte man mit einem Lastwagen (2 DM) hineinfahren; nach etwa hundert Meter war einst eine Drehscheibe, auf welcher der  Lastwagen drehte und zurückfahren konnte. Amüsant bis trocken wurde uns von ehemaligen Soldaten, welche in dieser Festung Dienst getan hatten, die verschiedenen Waffen erklärt: Minenwerfer, Granaten, Fliegerabwehrkanonen, Artilleriegeschütze, Maschinengewehre usw. Die Hauptbewaffnung umfasste drei Panzerturmkanonen des Kalibers 10.5 cm mit einer Reichweite von 19 km. Wir marschierten in vielen langen, zum Teil auch steilen Stollen (insgesamt 4 km Stollenlänge!), vorbei an feuchten Wänden, ohne jegliches Tageslicht. Bald hatte man die Orientierung verloren. Doch der Führer brachte uns noch an manchen interessanten Ort. Die Festung wurde im 2. Weltkrieg zur Verteidigung gebaut. Die Truppenunterkunft war nur für die wachhabende Mannschaft bestimmt, deshalb waren die Schlafräume eher klein. In der Küche standen immer noch die Kessel mit Schwingbesen und Kochlöffel, welche wir gerne bei Läderach angewendet hätten 😊, daneben Vorräte in Kisten, eingewickelt in Verpackungen, von längst vergessenen Firmen. Auch dem Lazarett statteten wir einen Besuch ab; der Zahnarztstuhl wurde mit gemischten Gefühlen betrachtet. Ich höre jetzt noch das Geräusch des Riemens und fühle den Schmerz des blockierten Bohrers, wenn der Arzt zu sehr drückte!!!

 

Nach der eindrücklichen 2-stündigen Führung stärkten wir uns - immer noch in der fensterlosen Festung - mit einem Apéro. Danach ging es durch das besonders lieblich erscheinende Toggenburg zurück in heimatliche Gefilde.

 

Wiederum durften wir einen ereignisvollen Tag erleben. Und wir wurden bewahrt auf unseren Wegen - Gott sei Dank!

 

Verfasser: Reinhard Gasser / Christa Schellenberg